Mittwoch, 25.Dezember 2009 19:10
Laos
Vientiane
Nach einer "kurzen" Nacht, wir haben wirklich gut geschlafen im Sleepingbus von Pakse nach Vientiane(11h), suchen wir in Vientiane eine Uebernachtungsmoeglichkeit. Viele Hotels sind ausgebucht, fuer uns zu teuer oder aber der Rollladen ist noch unten. Denn die Uhr zeigt 6.30! Als wir zum zweiten Mal die Strasse entlanglaufen ist der Nachtwaechter des Soukchaleun Guesthouses erwacht und hat das FULL - Schild entfernt. Wir finden somit ein Zimmer.Wie immer sind wir froh die schweren Dinger nicht mehr am Ruecken zu haben und erkunden die Stadt. Im "Le Banetton" bestellen wir franzoesisches Gebaeck und Kaffee, wir sind im Himmel! An Zeit mangelt es uns nicht und so beobachten wir die westlichen Kunden um uns herum, viele scheinen Stammkunden zu sein, welche nicht auf gutes Brot und Muesli verzichten koennen. Wie wir.
Da sich die Tuk-Tuk Fahrer in Vientiane "zusammengeschlossen" haben, sind die Preise viel zu hoch und "maerte" bringt auch nichts! So gehen wir zu Fuss zum Thailand Konsulat, um ein Visa zu bekommen, dabei stellen wir fest: die Stadt ist klein, sehr klein. Schon zwei, drei Strasse von unserer Bleibe entfernt siehts aus wie in einem Vorort! Beim Thailand Konsulat trifft uns fast der Schlag! Vor dem Gebaeude stehen Zelte damit die Wartenden wenigstens Schatten haben und eine Tafel zeigt Nummern an, welche man beim Eingang zieht. Zwischen unserer und der angezeigten sind fast 100 Andere die ebenfalls nach Thailand wollen! Nach 1½ Stunden duerfen auch wir unsere Formulare abgeben.
Trotz eines ueberhoehten Preises, nehmen wir ein Tuk-Tuk zum That Luang. Beim Nationalsymbol von Laos, voellig in Gold, geniessen wir die Ruhe und das Schauspiel, als eine junge Katze vom Dach gerettet wird. Jetzt wo wir gerade im "Besichtigungs-Rausch" sind, nuetzen wir die Gunst der Stunde und machen uns auf den Weg zum Vat Sisaket. In letzter Zeit, sind wir oefters reisemuede. Meistens merken wir dies erst, alswenn wir etwas Neues oder Interessantes sehen und dies trotzdem langweilig finden! Oder ein anderer "Indikator" ist, wenn wir von Sehenswuerdigkeiten kein einziges Foto schiessen!
Beim Vat, Vat ist laotisch und heisst Kloster, bezahlen wir Touristen einen kleinen Eintritt und duerfen dann eintretten. Dieses Kloster ist anders... anders als alle buddhistischen Kloester, (Vat's) die wir bis jetzt besucht haben, nicht Weiss mit Gold und Rot, nicht diese "kitschigen" Bilder oder Verziehrungen einfach anders... Lange schauen wir uns um, geniessen die Stille und lassen uns trotz Reisemuedigkeit verzaubern.
Das thailaendische Konsulat benoetigt 24 Stunden um das Visa in den Pass zukleben. Am letzten Tag, nach den 24 Stunden, machen wir uns auf den Weg Richtung Konsulat. Weil wir erst um 13.00 Uhr dort sein muessen, schlendern wir durch Vientiane und besuchen den Talat Sao (Morgenmarkt). Er ist riesig und man kann alles haben, doch fuer Touristen, wie wir, ist es eher langweilig, wir wollen keine Waschmaschine oder sonstige Haushaltsartikel kaufen. Beim Busbahnhof direkt nebenan erkundigen wir uns, wann die Busse nach Vang Vieng fahren, und glauben zu erfahren, das der letzte um 15 Uhr abfaehrt. Ob wir sie richtig verstanden haben?
Vor dem Konsulat ist die Reihe um 12.30 Uhr sicher schon 50 Meter lang und wir stellen uns auch noch an. Um 13.30 wird endlich das Tor in den Hof geoeffnet und alle stuermen hinein, reihen sich dann aber brav in die Einerkolonne. Wir erweisen uns als erfolgreich im Draengeln, was uns harsche Kritik eintraegt, doch wir koennen keine Ruecksicht nehmen, unser Bus wartet nicht! Jeder bekommt eine Nummer und das Warten beginnt von Vorn! Die Zeit rennt uns davon, wir muessen zuerst noch ins Guesthouse unser Gepaeck holen und dann den Weg durch die halbe Stadt zurueck. Doch die einzigen sind wir nicht, ein Mann hat anscheinend Tickets fuer den Zweiuhr-Bus gekauft und bietet jetzt 50'000 Kip fuer eine niedrige Nummer. Doch keiner reagiert, es scheinen alle im "Stress" zu sein...Am Ende rennt er kurz vor uns aus dem Gebaeude und braust mit dem Tuk-Tuk davon - hoffentlich reichts. Auch wir haben nicht zuviel Zeit und zahlen wieder einmal zuviel fuer das Tuk-Tuk.
Beim Busbahnhof steht der Bus nach Vang Vieng schon bereit und wir koennen tatsaechlich einsteigen, ohne von irgendeinem Schlepper oder Verkaeufer angesprochen zu werden. ja, wir schaffen es gar den normalen Preis zu bezahlen. Dann ist wieder Warten angesagt und keiner weiss wie lange. Nachdem jedoch sowohl Matrazen aufs Dach geladen sind und auch das Schweinefutter seinen Weg ins Innere des Busses gefunden hat, schaukeln wir langsam davon.
Vientiane bekommt von uns den Titel der gemaehchlichsten Hauptstadt der Welt! Wir habens genossen, den einen oder anderen schoenen Laden entdeckt, gut gegessen, erste Weihnachtsbaeume gesichtet und die wenigen Sehenswuerdigkeiten besucht. Es blieb Zeit zum Durchatmen. Auch gut!