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Sunday, 30.May.2010 19:22
Malaysia
Kota Bahru
Nach schönen Tagen der Entspannung frönen wir abermals unserer Reiselust. Zeit und Budget lassen einen Abstecher nach Malaysia zu und so sitzen wir am ersten Morgen des neuen Jahres abermals in einem Minibus. Per Fähre verlassen wir das Eiland, steigen unzählige Male um und sind überrascht, dass alles reibungslos funktioniert. Irritierend sind die vielen Militärposten mit ihren schwer bewaffneten Kontrolleuren, die wir passieren. Die Landschaft ist immer dünner besiedelt, Moscheen und Männern in weissen Gewändern bestimmen das Bild, die Grenze naht. Zu Fuss gehen wir die letzten Meter und stürzen uns dann ins Getümmel. Nach einigem Warten erhalten wir unseren Ausreisestempel und als wir die Brücke überqueren ist die Sonne schon beinahe untergegangen.
Wir sind die einzigen Touristen, die um diese Zeit noch die Grenze überqueren und werden deshalb neugierig beäugt. Auf der malaysischen Seite füllen wir wieder einmal ein dreiseitiges Einreiseformular aus und beobachten wie die meisten thailändischen Grenzgänger abgewiesen werden und zurück nach Thailand müssen. Eine gute Stunde später stehen wir, bei stockdunkler Nacht, auf malaysischem Boden. Ein paar dunkle Gestalten und ein Taxi sind auszumachen. Ansonsten ist es leer, rund ums protzige Zollgebäude. Unser Ziel ist die Stadt Kota Bahru. Der Taxifahrer will für die Fahrt 50 Ringgit was uns zu viel dünkt! Wir gehen weiter und nach ein paar hundert Meter gelangen wir zum Busbahnhof. Doch der letzte Bus ist soeben abgefahren und zum Taxi, welches dort steht, findet sich kein Fahrer. Doch wir haben Glück, der Taxifahrer, welcher 50 Ringgit wollte, hat einen weiteren Fahrgast gefunden und bietet uns die Fahrt nach Kota Bahru nun für 40 Ringgit an. Ok, es bleibt uns nichts anderes...
Bei der 45 minütigen Fahrt durchs dunkle, regnerische Malaysia wird uns bewusst, dass 40 Ringgit ziemlich wenig sind (13.50 Schweizerfranken)! Unsere zwiespältigen Gefühle bewahrheiteten sich somit nicht und erfreut stellen wir fest, dass der Fahrer unsere missliche Lage nicht ausgenutzt hat. Er setzt uns bei der gewünschten Unterkunft ab und verabschiedet sich mit einem Lachen. Wir erklimmen die steilen Treppen zu unsere Unterkunft und treffen auf einen verdutzten Betreiber, welcher nicht mehr mit Gästen gerechnet zu haben scheint. Das Zimmer ist schmuddelig, doch um eine andere Unterkunft zu suchen sind wir zu müde. So hüllen wir uns einmal mehr in unseren Seidenschlafsack, welcher für ein wenig Komfort sorgt.
Da im Winter an der Ostseite von Malaysia Regenzeit herrscht, sind wir die einzigen Touristen weit und breit. Auf unserer Stadterkundungstour werden wir deshalb stets beobachtet, freundlich und zurückhaltend. Die Fastfood-Vorliebe der Malaysier wird uns bei der Suche nach dem Frühstück vor Augen geführt. Uns bleibt keine andere Wahl und wir entscheiden uns für klebrige Donuts und cappucinoähnlichen Kaffee. Während uns kreischende Schulmädchen beäugen, stellen wir uns einmal mehr die Frage: "Wie weiter?" Die letzten Tage unserer Reise möchten wir in schöner Umgebung verbringen, deshalb zogen wir einen Besuch der Perhentian Inseln in Betracht, trotz Regenzeit. Vor Ort entscheiden wir uns dann aber dennoch dagegen, zu schlecht das Wetter, zu gross der Aufwand und zu unsicher die Überfahrt.
Spannend und in andere Welten führend ist der Besuch des lokalen Marktes, der sich über mehrerer Etagen zieht. Aufgetürmte Früchte und Gemüse, allerlei Sonderbares, wohlriechende Gewürze, klebrige Süssigkeiten und charmante Verkäufer buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Überall darf probiert werden und wir erstehen innerhalb kurzer Zeit ein paar Naschereien. Am speziellsten schmeckt die gummig-klebrig, zuckersüsse braune und grüne Masse, welche wir Flubber nennen. Beim Bummel durch die Stadt entdecken wir moderne Einkaufszentren, neben schmutzigen Hinterhöfen, offener Kanalisation und arabisch anmutenden Basaren. Bärtige Männer eilen in die Moscheen, die kopftuchtragenden Frauen shoppen um die Wette, Kinder geben ihr Geld für Süsses aus. Im Gegenteil zu Thailand wimmelt es hier von Autos und die Mofas sind fast gänzlich verschwunden. Wir organisieren uns die Weiterfahrt in die Cameron Highlands mit dem berühmten Jungle-Train und verbringen dann eine weitere Nacht in unserem Zimmer. Zum Duschen können wir uns noch immer nicht durchringen...
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