Mittwoch, 24.Juni 2009

Russland

Iskitim und Nowosibirsk


Nachdem wir 5 Tage lang Moskau erkundet hatten flogen wir am 18. Juni mit Aeroflot nach Nowosibirsk.Im Flugzeug lernten wir Maria kennen, eine deutschsprechende Russin, welche uns ueber die Gepflogenheiten in ihrem Land aufklaerte. So kamen wir voller Erwartungen fruehmorgens in Nowosibirsk an, wo wir bereits von Olga, der zukuenftigen Frau von Marcel, erwartet wurden. Ein Klischee ueber Sibirien traf nun bereits ein, so war es bei unserer Ankunft ziemlich kalt, jedenfalls fuer jene mit kurzen Hosen... :-)

Die Ueberfahrt nach Iskitim verlief dann ziemlich abenteurlich: mit Sack und Pack (mit unseren riesigen Rucksaecken versperrten wir den ganzen, spaerlich vorhandenen, Platz) bestiegen wir einen Sammelbus welcher uns zum Bahnhof in Nowosibirsk brachte. Dabei stiegen immer mehr Leute zu, obwohl der Bus bereits mehr als voll war. Das Fahrgeld wurde dabei einfach einem anderen Fahrgast uebergeben, welcher es weiterreichte, bis es beim Fahrer ankam. Der Spruch "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" stimmt hier definitiv nicht! Danach ging es mit dem Zug weiter nach Iskitim. Jedoch nicht sofort, sondern erst in 1.5 Stunden, wie wir mit Bedauern feststellten. Wir waren doch so muede (wir hatten nicht geschlafen, da es immer Tag war im Flugzeug...) und wollten nichts mehr als schlafen! Um 5 Uhr 30 am Morgen ist in Nowosibirsk leider auch noch kein Cafe geoeffnet und so blieb uns nichts anderes uebrig als am Bahnhof zu warten. Dabei unterhielten wir uns mit Olga in deutsch, englisch und mit Hilfe des russisch / deutschen Dictionnaire. Bald war es soweit und wir bestiegen den Zug, welcher nur mit Holzbaenken bestueckt war. An uns zog eine gruene Landschaft vorbei, mit Birkenwaelder, riesigen Seen und vielen farbigen Datschas (Wochenendhaeuser mit Garten). Dazwischen (leider!) viel Industrie. Bei Olga zu Hause erwartet uns bereits ihre Mutter mit einem grossen Fruehstueck, erst danach durften wir endlich ins Bett fallen.

In den kommenden 5 Tagen lernten wir die russische Gastfreundschaft kennen. Stets wurden wir freundlich aufgenommen und mit Essen und reichlich Wodka versorgt. Improvisation ist hier kein Fremdwort und Flexibilitaet war stets gefragt, so wussten wir, im Gegensatz zu allen anderen, oft nicht was geplant ist. Dies war fuer uns nicht ganz einfach, doch schliesslich lernten wir uns einfach treiben zu lassen, was nicht immer gleich gut gelang...Die Zeit tickt hier anders, Stress ist ein Fremdwort. Es sei denn, eine Zugfahrt ist geplant. Dann werden die Tickets mindestens eine halbe Stunde im Voraus gekauft und die Fuesse nervoes auf dem Bahnsteig vertreten.Selten hatten wir uns weiter weg gefuehlt als hier, alles was man sich vorstellen kann ist anderst und wir glaubten oft in der letzten Stadt vor dem Ende der Welt gelandet zu sein.Interessant war es die verschiedensten Dinge zu essen, dabei machten wir durchaus auch kulinarische Hoehenfluege. Blinis mit Smetana (Omletten mit Sauerrahm und Zucker) beispielsweise begannen wir zu lieben. Ein speziell schoenes Erlebinis war die Verlobungsfeier: wir assen und tranken viel, es wurde ausgelassen getanzt (gaell Louis :-), wir lernten Louba sei Dank viele "Russian Tradition" kennen und fuhren zum Schluss Achterbahn bis uns uebel war!

Nun freuen wir uns noch mehr von der fantastischen Natur am Baikalsee zu sehen!





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