Sonntag, 20. Februar 2011 14:43:59

Sri Lanka

Colombo


Fahrt nach Colombo

Das am Vorabend bestellte Frühstück steht pünktlich auf dem Tisch und "die Mama" erwartet uns bereits. Wiederum schmeckts sehr gut! Jetzt geht es ans Bezahlen und wir merken, dass wir gar nicht genügend Bargeld bei uns haben. Kein Problem versichert uns der Besitzer, wir nehmen Platz im Auto und er fährt uns mit seinem Roller nach. Wir beziehen Geld am Automaten und bezahlen dann, wiederum sehr unkompliziert. Nochmals betonen wir, wie sehr uns sein "Reich" gefallen hat, dann verabschieden wir uns herzlich. Auch das gehört zum Reisen.
Unser Fahrer und sein Begleiter scheinen kein Englisch zu sprechen und so ist eine Unterhaltung unmöglich, was schade ist. Die Fahrt führt uns beinahe quer über die Insel und so sehen wir noch einmal viel Neues; Städte, Städtchen, Reisbauern auf ihren Feldern, Strassenszenen.
Immer mal wieder stockt uns der Atem. Wir scheinen es eilig zu haben und die Busse liefern sich Rennen mit uns. Sie überholen uns in so hohem Tempo, dass sie gefährlich schwanken. Ihr Kommen künden sie jeweils mit lautstarkem Hupen an, es soll klar sein, wer der Stärkere ist... Plötzlich ändert sich die Szenerie, wir entdecken in jeder Querstrasse bis auf die Zähne bewaffnete Polizisten und Angehörige des Militärs. Dieses Bild ändert sich in der nächsten halben Stunde nicht mehr, überall sind sie positioniert, sogar auf Hausdächern und immer wieder zwingen Strassensperren zum langsamen Fahren. Wir entdecken Bilder von einem lächelnden Politiker, welcher die Region demnächst besuchen wird. Deshalb also die immensen Sicherheitsvorkehrungen.

Wir erreichen die Vorstädte Colombos und machen uns darauf gefasst, dass uns keine allzu schöne Stadt erwartet... Wir nennen unserem Fahrer den Namen des Hotels und helfen dann beim Suchen mit. Als er in eine pompöse Einfahrt einbiegt und auf ein grosses Hotel zufährt glauben wir nicht, am richtigen Ort zu sein. Zu edel erscheint es uns. Auf den ersten Blick können wir kein Schild erkennen, erst als wir langsam fahren sehen wir die goldenen Schilder: Galle Face Hotel. Tatsächlich unser Hotel! Der Kontrast könnte nicht grösser sein, mit Flip Flops und unseren Rucksäcken steigen wir aus dem staubigen Auto und werden von Pagen in Uniformen und weissen Handschuhen begrüsst. Wir schämen uns beinahe ein wenig und fragen uns, was wohl unser Fahrer denken mag... Nichtsdesto trotz erklimmen wir die Stufen und checken an der Reception ein. Mehrere Hochzeiten sind im Gang, überall Blumen und wunderschön angezogene Frauen. Wir bahnen uns unseren Weg und suchen gespannt das Zimmer.
Die alterwüdige Atmosphäre des Hotels aus dem Jahr 1864 ist überall sicht- und spürbar. Sei es der alte Fahrstuhl, der knorrige Holzboden oder die Gemälde in den Fluren. Unser Zimmer gefällt uns. Schlicht, stilvoll und auch hier lässt sich die Geschichte erahnen. Vorallem die alten Armaturen im Bad sind toll, aber auch die Aussicht auf das Meer und den Galle Face Green. Wir geniessen die Kühle des Zimmers, setzen noch einen obendrauf und bestellen uns das Essen ins Zimmer. Ein einmaliges Erlebnis. ;-)Später erkunden wir die Gänge des Hotels und merken, dass wir mit unseren Kleidern nicht weiter auffallen. Es gibt auch andere Gäste im Freizeitlook. Ein Drink in der Bar, den Blick aufs Meer, die Brise im Gesicht...



Später dann einen Spatziergang über das Galle Face Green. Es ist Sonntag und es scheint als wäre ganz Colombo hier. Auf dem "Rasen" tummeln sich Scharen von Kindern, sie spielen Fangen, lassen Drachen steigen oder Picknicken mit ihren Eltern. Es herrschte eine äusserst friedliche Stimmung vor und es scheint, als sei dies hier ein wundervolles Ganzes. Am Boulevard kann man Ponyreiten und verschiedene Essensdüfte mischen sich mit dem Duft des Meeres. Die Sonne taucht die Szenerie in goldenes Licht und hunderte Sri Lankaner hüpfen kichernd über die Wellen im Meer. Wir geniessen es sehr Teil dieser Stimmung sein zu dürfen.

In den nächsten Tagen erkunden wir die Stadt, meist bequem mit dem Tuktuk. Wir machen uns auf die Suche nach Mitbringsel, dabei haben es uns vorallem die Läden der "Paradies Road" angetan. Hier lassen sich schöne Wohnaccesoires, Gewürze und Spa-Produkte für die Zuhausegebliebenen erstehen. Mehr als einmal essen wir auch im angrenzenden Restaurant. Das Essen ist einfach köstlich und die Atmosphäre toll. Aber auch das Buffet unseres Hotels kann sich sehen lassen und wir überessen uns meist. Im Hotel gibt es allerdings auch ein paar seltsame Dinge; pompöse Kindergeburtstage beispielsweise, oder einen Mann, dessen Aufgabe es einzig und allein ist, die vielen Kohlkrähen mit Steinschleudern zu vertreiben. Tja, das sind dann jene Momente wo wir glauben, doch nicht ganz hierhin zu gehören. Aber spätestens beim Sonnenuntergang-Schauen auf der Terrasse sind solche Gedanken vergessen.
Märkte finden wir leider keine interessanten und auch viele Souvenir-Läden verkaufen nur Kitsch. Beim Bummeln entdecken wir viele Strassensperren, teils sind ganze Gebiete eingehagt. Dies trägt nicht eben zu einem guten Gefühl bei und auch sonst sehen wir nicht viel Schönes. Die Häuser werden ihrem Schicksal überlassen und zerfallen, die neuen Gebäude haben wenig Charme. Es hat viel Verkehr und die Pärke sind mehr braun als grün, was die unzähligen verliebten Pärchen jedoch nicht abhält sich hier zu treffen.
So verbringen wir auch viel Zeit in unserem Hotel, so was können wir uns schliesslich nicht alle Tage leisten!



Negombo

Unsere Reise soll noch weitergehen und die Nähe zum Flughafen ist unabdingbar. So verbringen wir noch eine Nacht in Negombo. Im "Icebear Guesthouse" werden wir freundlich empfangen und die Gartenanlage ist wirklich schön. Was man vom Strand direkt hinter dem Garten nicht behaupten kann. Am Nachmittag guten Kaffee und Kuchen und eine schöne Begegnung mit einem Einheimischen, welcher unser Adresse möchte, damit er uns eine Postkarte senden kann und selbst eine aus einem fernen Land erhält. Klar, machen wir! (Sind schon angekommen!)
Die Stimmung ist trotzdem ein wenig getrübt, mein Stich am Bein eitert stark und mein Fuss ist entzündet, so dass jeder Schritt schmerzt. Doch Andy und die Gedanken an die Malediven muntern mich auf!





Zu diesem Bericht ist noch kein Kommentar vorhanden.