Freitag, 05.Feb.2010 Thailand Ko Muk-Bulon-LantaEinmal mehr fahren wir mit dem Tuktuk durch den hektischen Verkehr zum Bahnhof, diesmal jedoch mit leichtem Gepäck. Alles "Unnötige" musste weichen und bleibt nun im Bangkok Self Storage, bis zu unserer Rückkehr in einem Monat. So geniesse ich das Privileg mit leichtem Gepäck reisen zu dürfen, nur die beiden kleinen Rucksäcke wollen getragen werden. Andy müht sich weiter ab... Nach einem ungeniessbaren Kaffee und dem Versuch einigermassen sinnvollen Proviant zu kaufen, suchen und finden wir unsere Sitzplätze im Zug nach Trang. Sofort wissen wir wieder, wieso wir den Zug dem Bus vorziehen! Die Beine lassen sich strecken, das Gepäck ist schnell in unserer Nähe verstaut und eine freundliche Frau befragt uns nach unseren Essenswünschen. Wir bestellen und lassen uns dann in die bequemen Sitze sinken. Der Zug schaukelt aus der Stadt und das wunderbare Gefühl des Reisens, welches wir in Bussen nicht gefunden haben, stellt sich ein. Dazu ein (überteuertes) Bier und wir könnten nicht glücklicher sein. Kurz später wird unser Essen serviert, nicht eben berauschend, aber essbar. Wir beschliessen, es bei der nächsten Zugfahrt den Einheimischen gleichzutun und das Essen bei einer der unzähligen Verkäuferinnen zu kaufen, welche charmant ihre Waren anpreisen. Von Reis in Zuckerrohr, über selbstgemachte Süssigkeiten bis hin zu kühlem Bier, wäre alles zu haben gewesen... Tja. Nach dem Essen wird der Tisch verstaut und der "Bettenboy" klappt flink die Sitze zusammen, zaubert zwei Betten hervor und bezieht diese in Windeseile. Die ersten Passagiere legen sich bereits schlafen und auch wir ziehen uns bald in unsere übereinander liegenden Kojen zurück. Wir schlafen gut und erwachen nach zehn Stunden Fahrt ausgeruht im tiefen Süden Thailands. Das Frühstück aus kalten Pommes, mantschigen Sandwiches und schlechtem Kaffee lassen wir links liegen, was die Stewardess nicht zu verstehen scheint. Ko MukWenig später kommen wir in Trang an und lassen uns nicht auf die überhöhten Preise der Schlepper ein. Nach einem guten Frühstück in einem richtigen Cafe am Bahnhof organisieren wir uns die Weiterreise selbst. So schwierig kann das doch nicht sein! Tatsächlich ist der Minibusbahnhof in Trang schnell gefunden, freundlichen Einheimischen sei Dank, für wenige Baht's (nette Begegnungen mit interessierten Thailändern inklusive) fahren wir zum Pier, wo die Fähre nach Ko Muk um 13 Uhr übersetzen soll. Schon um 11 Uhr sind wir am Pier angelangt und machen es uns im Schatten gemütlich. Wir lassen uns von einem Mann überreden, welcher uns ein früheres Boot zu einem teureren Preis verspricht. Da uns der Kapitän direkt zu "unserem" Strand fährt willigen wir ein und staunen nicht schlecht, als die ganze Tourigruppe eintrudelt, welche sich alle auf die teuren Schlepper eingelassen haben.Durch Mangrovenwälder gelangen wir aufs offene Meer und nur wenig später sind wir schon am Charliebeach auf Ko Muk. Da kein Steg vorhanden ist, waten wir durchs Wasser an Land und machen uns sofort auf die Suche nach Mookies. In einer Rubbertree-Plantage (Kautschuk) finden wir die Zelte mit Dach und lassen uns sogleich wohnlich nieder. Gewöhnungsbedürftig zwar, aber dank Matratze, Licht und Ventilator im Zelt komfortabel. Und mit 7 Franken auch geldbeutelschonend. Den trinkfreudigen, australischen Besitzer, sowie zwei ebensolche Finnen lernen wir schnell kennen und werden sogleich zu einem Drink eingeladen. Im Gegensatz zu ihnen ist es uns aber definitiv zu früh für Bloody Marry und wir halten uns an Cola. Ein gutes Essen und dann ab an den Strand! Die nächsten Tagen geniessen wir Beachlive und versuchen den vorherrschenden Pauschaltourismus auszublenden. Eine Kajaktour verläuft nicht nach Plan (wir finden die Emeral Cave nicht und paddeln viiielll zu weit. Die Rückfahrt bei hohem Wellengang ist äusserst anstrengend!) und auch unser Treffen mit dem Amerikaner James kommt leider nicht zu Stande (unerklärlicherweise haben wir ihn nicht gefunden und er uns nicht, obwohl die Insel nicht eben gross ist...). Für teures Geld erstehen wir Schnorchel und Taucherbrille und stürzen uns in die Fluten, sind aber enttäuscht nicht mehr zu sehen. Bei einem Spaziergang über die Insel wird uns das Ausmass des Tsunami's bewusst und wir lernen eine Thailänderin kennen die sich über zu wenig Touristen beklagt, wie sie sagt, eine Folge der Wirtschaftskrise. Ansonsten geniessen wir gutes Essen und das Baden im Meer. Nur vor den aggressiven Mücken müssen wir uns in acht nehmen. Ko BulonWenn schon kein Tannenbaum an Weihnachten, dann wenigstens eine schöne Unterkunft an einem Traumstrand! Früh haben wir uns deshalb umgeschaut und reserviert, unsere Wahl viel auf den Geheimtipp Ko Bulone und das viel gelobte Bulone Resort. In rasantem Tempo flitzen wir mit dem Speedboat übers Meer. Was anfangs Spass macht erweist sich mit der Zeit als Tortur, die Schläge, wenn das Boot aufs Wasser prallt, sind hart und wir sind froh nach etwas mehr als einer Stunde aussteigen zu können. Vor unseren Augen erstreckt sich eine traumhafte Bucht, mit schneeweissem Sand und blauem Meerwasser. Wie Blau dieses Wasser wirklich ist, realisieren wir aber erst, als das Wetter besser wird.Mit Sack und Pack beziehen wir Bungalow Nummer 1 und sind froh, etwas abseits zu sein. Denn, dass wir dieses Paradies nicht für uns alleine haben werden, wird uns schnell bewusst. Kinder tollen im Sand, Teenies lümmeln in Hängematten und überall stapeln sich Luftmatratzen und Co.Wir lassen uns nicht beirren und suchen uns ein schattiges Plätzchen am Strand. Ko Bulone bietet uns sehr gutes Essen, einen wunderschönen Strand, die Möglichkeit auszuspannen, Badeplausch, eine schöne Unterkunft, Spaziergänge über das Inselchen, Begegnungen mit Einheimischen und Feriengefühle. Am Weihnachtsmorgen stehen wir früh auf, bestaunen den Sonnenaufgang und geniessen die Stille des Morgens. Zauberhaft! Fotos mit mitgebrachten Chlausmütze werden geschossen, dann zelebrieren wir das süsse Nichtstun. Trotzdem sind wir gegen Abend hungrig und stürzen uns mit vielen schwedischen Familien aufs Buffet! Mmmmhhh! Ein schöner, gemütlicher Abend in Zweisamkeit nimmt seinen Lauf, Weihnachtsstimmung kommt keine auf und öfters als sonst denken wir an unsere Lieben zu Hause. Herzerwärmend sind die glänzenden Kinderaugen der Inselbewohner und der Gäste, als sie nach getaner Arbeit (mit verbundener Augen und einem Baseball-Schläger musste ein riesiges Paket zu Fall gebracht werden) beschenkt werden. die Kinderdisco lassen wir aus und schlendern stattdessen nach Hause. Noch einmal schlafen und dann weiter im Inselhüpfen. Ko LantaNach zwei kurzweiligen Tagen in Krabi, im schönsten Guesthouse Thailands und der anstrengenden Besteigung des Tiger Cave Temple mit seinen 1237 Treppenstufen reisen wir per Bus und Boot nach Ko Lanta. Am Pier wartet Otto und fährt uns einmal quer über die Insel, bis zum Fisherman's Cottage. Der erste Eindruck der Insel erfreut nicht eben, kein Zentimeter, der nicht irgendwie bebaut wäre. Kein Essenswunsch, welcher hier nicht erfüllt werden könnte. Unser spezielles Bungalow und die grosszügige Anlage lenken glücklicherweise davon ab und wir werden herzlich empfangen. Meer und Strand gefallen uns Verwöhnten anfangs nicht allzu sehr. Je länger wir jedoch bleiben, desto eindrucksvoller finden wir das unendlich erscheinende Blau, insbesondere beim Frühstück, welches wir auf einer Plattform zwischen den Bäumen einnehmen.In Ko Lanta liegen wir nicht nur auf der faulen Haut, wir mieten auch zweimal einen Roller und erkunden damit die Insel. Wir fühlen uns frei und entdecken schöne und ruhige Seiten der Insel. Auch verschiedenen Strände und Buchten locken zu einem Besuch und im Meeresnationalpark statten wir einem Leuchtturm auf steilen Klippen einen Besuch ab. Anfangs irritieren die verschleierten Frauen, die weiss gekleideten Männer und der Gesang der Muezzins noch, doch wir gewöhnen uns mit der Zeit daran und lernen auch diese Seite Thailands kennen. Aber auch die Erholung kommt nicht zu kurz und ich geniesse, das Meeresrauschen im Ohr, eine unglaublich entspannende Oelmassage. Die Tage fliegen vorbei und schneller als wir zählen können ist Neujahr. Für wenig Geld dürfen wir uns am reichhaltigen Buffet bedienen, schlemmen Baracuda und gegrillte Riesencrevetten und stossen mit den anderen Gästen an. Die Musik wird lauter, die Party ausgelassener. Auch wir genehmigen uns den einen oder anderen Drink und schauen fasziniert Feuershow und Feuerwerk zu. Punkt 12 Uhr lassen wir die wunderschönen, für Thailand typischen, Papierlampione steigen, welche übers Meer davonziehen und eine feierliche Atmosphäre herbeizaubern. Wir beglückwünschen die neuen Bekanntschaften und ziehen uns dann auf den Stuhl auf dem Dach unseres Bungalows zurück. Den Blick in die, durch Lichtpunkte erhellte Dunkelheit schweifend, lassen wir das Erlebte im vergangenen Jahr Revue passieren. Eine grosse Dankbarkeit überkommt uns.
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