Freitag, 2.Januar 2010 21:42

Thailand

Sukhothai


Lange Zugfahrten lieben wir, so wollen wir, wann immer möglich auf Busse verzichten. Dabei nehmen wir auch Umwege in Kauf, um nach Sukhothai zu gelangen muessen wir zuerst nach Phitsanulok fahren und da den Bus nehmen.
Am 7.Dezember steigen wir noch etwas müde in den Zug. Proviant ist ebenso eingepackt, wie langärmlige Kleidung, denn die Temperaturen in thailändischen Zügen liegen im Minusbereich.
Wir lassen uns auf unseren Plätzen nieder und geniessen die Beinfreiheit, sowie den Willkommenstee, das ist Service! Langsam schauckelt der Zug voran, vorbei an kleinen und kleinsten Bahnhöfen, dichtem Dschungel, Reisfeldern von braun bis saftgrün, Felder die gebrandrodet werden und Bauern, welche Ochsen zur Arbeit heranziehen. Wir geniessen einmal mehr das Gefühl des Unterwegsseins. Menschen allen Alters steigen ein und das Reisen mit dem Zug scheint hier noch ein Erlebnis zu sein. Die Zeit vegeht schneller als wir wollen und bald kommen wir in Phitsanulok an. Wir sichten keine weiteren Touristen und so sind wir ein beliebtes Ziel aller Schlepper, Taxifahrer, Guides usw... Auf einen lassen wir uns ein, er bringt uns mit seinem Auto zum ausserhalb gelegenen Busbahnhof. Das Glück ist auf unserer Seite, der Bus steht bereit, wir erhalten zwei Plätze in der hintersten Reihe und sobald wir sitzen gehts los. Die Sonne zaubert schönes Licht und ob wir wollen oder nicht, wir werden gemustert, beäugt und verwundert angeschaut. Uns fasziniert hingegen der silber verchromte Bus und der coole Fahrer, welchen wir im Rückspiegel betrachten. So vergeht auch diese Fahrt in Windeseile. Wir entscheiden uns in Old Sukhothai zu übernachten, hier ist man näher bei den Ruinen der ehemaligen Hauptstadt Thailands. Um Kosten zu sparen und aus Faulheit nehmen wir eines der letzten und billigsten Zimmer im Old City Guesthouse (200 Baht, knapp 7 Franken). Ein Znacht im Coffee Cup, welches sich zu unserem favoritisierten Restaurant mausern wird und wir fallen müde in unser hartes Bett.



Ein reichhaltiges Frühstück und einem erfolgreichen Start in den Tag steht nichts mehr im Wege. Nach der Qual der Wahl, welches Fahrrad es denn sein darf, radeln wir der Sonne entgegen. Mit Ticket und Karte ausgerüstet, dürfen wir den "Sukhothai Historical Park" erkunden. Wir betrachten der Reihe nach verschiedene Tempel, Chedis und Buddhafiguren, alle in einem unterschiedlichen Zustand des Zerfalls, gewisse wurden wieder in den Orginalzustand gebracht. Ich bin etwas verwirrt, da mein Lieblingstempel, jener mit den Seerosenteichen davor, welchen ich Jahre zuvor bereits einmal besucht habe, nicht dabei ist... Doch des Rätsels Lösung ist, dass wir ihn bereits gesehen haben, einfach aus einer anderen Perspektive.
Die Hitze des Mittags nutzen wir für eine ausgedehnte Pause. Erst gegen Abend wagen wir uns ein weiteres Mal nach draussen. Die Sonne senkt sich bereits über die historischen Bauten und die Touristengruppen sind verschwunden. Wir setzen uns hin, fotografieren, lesen, schauen. Es ist ruhig, riecht nach Sommer und die Abendstimmung versprüht ihren Charme. Wieder einmal haben wir das Gefühl genau jetzt hier sein zu wollen.








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