Montag, 19.Oktober 2009 17:36 Vietnam Mui NeBei unsere Reiseplanung gingen wir davon aus, dass wir Vietnam mehrheitlich per Zug bereisen werden. Vor Ort sah die Situation aber so aus, dass die Busse zahlreicher vorhanden und billiger waren, somit nutzten wir mehrheitlich Busse als Fortbewegungsmittel. Diese Tatsache bereuen wir nun ein wenig und beschliessen noch einmal Zug zu fahren. Im Ticketoffice der Vietnamesischen Bahn in Sai Gon erstehen wir Billette nach Phan Thiet, ein Ort in der Naehe von Mui Ne und am 6. Oktober gehts auf Zugreise. Wir sind ueberrascht, dass der Bahnhof nicht groesser ist, kaufen ueberteuerten Reiseproviant und nehmen in der Golden Class Platz. Wir sind bei Weitem nicht die einzigen Fahrgaeste, im Wagon stinkt es nach Durianfrucht und schreiende Kinder tollen umher. Anderst haetten wir das auch nicht erwartet! Die Gleise schlaengeln sich gefaehrlich nah den Hausmauern Sai Gon`s entlang und die geschlossenen Barrieren fuehren zu zahlreichen, langen Rollerstaus. Langsam schaukeln wir durch Vorstaedte und kleine Doerfer, die sich aneinander reihen. Dann wird die Landschaft gruener und zu beiden Seiten der Schienen erstrecken sich die Kaktusgewaechse der farbenfrohen Dragonfruit. In Phat Thiet kaempfen wir uns durch die wartenden Roller- und Taxifahrer, welche sich um die wenigen Touristen streiten. Da wir die im Reisefuehrer beschriebenen Busse nicht finden, verhelfen wir dem letzten Taxifahrer zu einem Geschaeft. Mui Ne ist ein langgezogener Ort, zur Strasse und zum spaerlich vorhanden Strand erstrecken sich Resort an Restaurant an Hotel. Unsere Unterkunft befindet sich etwas ausserhalb des Trubels und von unserer Terrasse bieten sich uns schoene Ausblicke aufs Meer. Enttaeuscht sind wir vom "Strand". Mehrheitlich wurde so nahe ans Wasser gebaut, dass Baden oder sich Hinlegen auch bei Ebbe nicht moeglich ist. Oder es reiht sich ein Resort ans andere und der Zugang zum Strand ist nur Gaesten gestattet. So kommt es, dass wir zu den Menschen werden, die wir normalerweise nicht verstehen: Zu den im Pool badenden, obwohl Meer vorhanden... Mui Ne ist ein Mekka fuer Kitesurfer, die Saison sollte im Oktober beginnen. Doch irgendwie koennen wir keinen einzigen der Luft- und Wasserakrobaten ausmachen. Wind waere vorhanden, Bier ist im "Jibe`s" parat und auch die bequemen Sofas im "Pogo" haetten wir gerne geteilt. Dann eben nicht... Beim Rollerausflug wird auch der Geruchsssinn angesprochen: es riecht nach Fisch! Irgendwo muss die bekannte Fischsauce "nuoc mam" ja hergestellt werden und auf dem Markt kann man alles kaufen was das Meer hergibt. Ein atemberaubendes Erlebnis ist der Ausflug in die Duenen. Diese erstrecken sich nur wenige Hundertmeter hinter den Unterkueften und sind in verschiedenen Farben vorhanden. Die sandigen Berge der Roten Duenen ragen wie aus dem Nichts auf und erinnern an Bilder aus der Sahara. Kleine Kinder umringen uns und bieten Unterlagen fuer eine sandige Rutschpartie an. Wir lehnen der Hitze wegen jedoch ab und sie verziehen sich enttaeuscht in den Schatten. Nach ein paar Fotos fluechten auch wir und geniessen die frische Brise des Fahrtwindes. Bevor wir die etwas weiter entfernten Weissen Sandduenen erreichen erinnert uns die Landschaft an Afrika(so wie wir uns Afrika zumindest vorstellen):trockene, rote Erde mit kleinen gruenen Bueschen und vereinzelten Baumen. Duenne Kuehe grasen und ihr Hirte erholt sich im Schatten einer schiefen Huette. Abermals aendert sich die Umgebung, Weisse Sandduenen erheben sich hinter dem satten Blau des Ban Ba-See`s (Lotussee, oder auch weisser See) und bieten ein Fest fuer die Augen. Beinahe kitschig wird es als wir die rosaroten Seerosen davor und die im See trinkenden Kuehe entdecken.
|