5.Sept.2009 16:15:05

Tibet

Tibet-Tour



Tag 1 - 3, 24. 08. - 26. 08. 2009

Am 24. August gegen Abend lernen wir unsere Reisepartner Frances und Chris aus London kennen, zusammen wollen wir Tibet bereisen. Obwohl wir beinahe nichts uebereinander wissen und nicht dieselbe Sprache sprechen, verstehen wir uns von Anfang an und die Chemie stimmt. Viel zu frueh sind wir am Bahnhof von Chengdu und nachdem Pass, Permit und Zugticket fotografiert wurden, wird uns Einlass in die Wartehalle gewaehrt. Minuten spaeter beziehen wir unser Abteil und verabschieden uns von Frances und Chris. See you in Lhasa!
Die naechsten 45 Stunden und 4000 Kilometer verbringen wir im Zug. Die Landschaft praesentiert sich uns anfangs im ewig gleichen gruen-braun, haessliche Industriebauten ziehen vorbei und die Staedte gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Oftmals ist zu sehen, dass ganze Stadtteile abgebrochen wurden und modernen Hochhausern weichen mussten... Wir verbringen die Zeit mit lesen, schreiben, reden und machen uns Gedanken ueber dieses Wunderwerk der Technik. Fuer uns ist es eine interessante und kostenguenstige Art auf das Dach der Welt zu reisen, zudem haben wir genuegend Zeit uns anzuklimatisieren. Auf der anderen Seite befuerchten viele Tibeter, nicht unbegruendet (in China laeuft zurzeit die Kampagne "Aufbau West", welche dem amerikanischen "Go West"-Pioniermantra nicht unaehnlich ist), dass die Bahn viele chinesiche Arbeiter nach Lhasa bringen wird. Der Dalai Lama warnte gar vor einem "kulturellen Genozid" der, auf dieses erste Massenverkehrsmittel zwischen seiner bergigen Heimat mit 2.8 Millionen Einwohner und dem von 1.3 Milliarden Menschen wimmelden China, folgen werde.
Die Zeit geht schnell vorbei und wir sind froh, das Abteil meist fuer uns alleine zu haben. Punkt 10 Uhr wird das Licht geloescht und Minuten spaeter ist es still wie in einer Kirche. Wir lassen uns in den Schlaf wiegen...



Als wir am naechsten Morgen erwachen, glauben wir in einer anderen Welt zu sein! Schneeberge ziehen an uns vorbei, Gebetsfahnen wehen im Wind und erste Yakherden erwecken unser Interesse. Wir kleben gebannt an den Fensterscheiben, betrachten die majestaetischen Berge im gleissenden Sonnenlicht, welche unten gruen und oben mit Puderzucker bestaeubt sind, lassen uns von einem See, welcher in allen Blautoenen schimmert bezirzen und geniessen die Weite. Eine kaum aushaltbare Vorfreude erfuellt uns!

Als der Zug auf 4513 Meter haelt steigen wir aus und uns wird erstmals bewusst auf welcher Hoehe wir uns befinden, unsere Lungen verlangen definitiv mehr Aufmerksamkeit als sonst! Wieder im Zug erfasst Aufregung die Menge, anscheinend kommt der Zug bald an. Zuerst lauschen wir jedoch noch den Erklaerungen der Tonbandstimme. Die Erbauer dieser Wunderbahn werden in den Himmel gelobt und die freundschaftlich-liberale Beziehung zu den Tibetern wird betont, was uns saeuerlich aufstoesst.
Kurz vor Lhasa erblicke ich aus weiter Ferne den Potala-Palast. Unglaublich, wir sind auf dem Dach der Welt! Auf dem Bahnsteig treffen wir Frances und Chris und zusammen begeben wir uns auf Guide-Suche. Wo ist er bloss? Etwas abseits vom Rummel entdecken wir ihn dann, unser Guide stellt sich als Gyamtso vor und begruesst uns herzlich. Uns wir sogar ein weisser Kata (weisser Seidenschal, welcher in Tibet zu vielen grossen und kleinen Angelegenheiten als Zeichen der Ehrerbietung ueberreicht wird) umgelegt, was uns sehr ruehrt. Wir laden unser Gepaeck ins Auto und lernen auch unseren Fahrer kennen, dann gehts los Richtung Innenstadt. Zuerst durchs chinesische Viertel und dann ins viel interessantere tibetische Viertel, wo sich unser Hotel befindet. Das Kalsang Flower Inn sieht genauso bezaubernd aus wie auf den Fotos, dennoch zieht es uns raus. Wir wollen die Stadt entdecken. Als Erstes fallen uns leider die unzaehligen patroulierenden chinesischen Polizisten und Armeegehoerigen auf, wir lernen jedoch schnell sie einfach nicht zu beachten.
Von der Dachterrasse unseres Restaurants beobachten wir das Geschehen auf dem grossen Platz vor dem Jokhang-Tempel. Unzaehlige Verkaufsstaende bieten Souvenirs, tibetischen Schmuck, Pashmina-Schals, Wolle in allen Farben undundund an. Die Menschen stroemen zum Tempel, welcher sie wie magisch anzuziehen scheint. Die Luft ist rauchgeschwaengert und es riecht nach Insenzen, es wehen Gebetsfahnen und im Hintergrund zeichnen sich Schneeberge ab. Wir sind verzaubert und geniessen unsere ersten Momo's (Teigtaschen mit verschiedenen Fuellungen), Gerstenbier und Yakcurry.
Als es bereits dunkel wird machen wir uns zusammen mit unserem tibetischen Fuehrer auf Richtung Potala-Palast. Selbst wenn man das Architekturwunder von diversen Bildern kennt, der Anblick ist ueberwaeltigend! Der Tempel ragt wirklich bis in den Himmel. Wir fuehlen uns klein und versuchen diesen Zauber auf Bildern festzuhalten. Von der ohrenbetaeubenden Musik und der Wassershow lassen wir uns ebensowenig ablenken, wie von den patroullierenden Soldaten, welche einem sagen, was man zu tun und zu lassen hat. War der Platz frueher eine grosse Wiese, welche Platz fuer die Zelte der Pilger bot, so inszenieren die Chinesen heute eine laute, schrille Show, welche die Atmosphaere fast zu zerstoeren droht. Der Palast ist jedoch so erhaben, dass er ueber all dem steht.





Tag 4, 27. 08. 2009

Heute wollen wir den Potala-Palast von innen betrachten, dazu muessen wir frueh aufstehen, da uns die Besuchszeit am Morgen zugeteilt wurde. Als unser Guide jedoch nicht auftaucht, beschliessen wir fruehstuecken zu gehen. Ganz in der Naehe unseres Hotels befindet sich das Restaurant Tashi 1, welches sich zu unserem Stammlokal entwickeln wird. Der Kaffee mit Yakmilch ist zwar etwas gewoehnungsbeduerftig, doch Mueesli und Pancake schmecken. Schliesslich schaffen wir es auch unseren Guide zu erreichen, welcher uns sagt, wir sollen SOFORT zum Palast kommen. Gesagt, getan. Beim zweiten Anlauf finden wir dann einen wildfuchtelnden Gyamtso, welcher uns sogleich in den Palast schleust. Jetzt verstehen wir auch die Hektik, wir haben noch 5 Minuten Zeit uns in den Palast zu begeben, ansonsten laeuft unsere Besuchszeit ab!
Gerade rechtzeitig schaffen wir's, doch die Hektik geht weiter: jede Reisegruppe darf sich exakt eine Stunde im Reich aufhalten. Wir haben somit nicht lange Zeit an einem Ort zu verweilen und Gyamtso bemueht sich sichtlich schnell zu sprechen.
Der Anblick einiger der 999 Raeume ist dennoch unvergesslich. Wir erfahren, dass mit dem Bau des haeutigen Bauwerks, waehrend der Herrschaft des fuenften Dalai Lamas, im Jahre 1645 begonnen wurde. Die Anlage umfasst den Weissen Palast, der als Wohnung des Dalai Lamas diente, den Roten Palast der fuer religioese Zwecke genutzt wurde und den Gelben Palast, welcher als Regierungsgebaeude fungierte.Die beeindruckenden Gebetshallen des Roten Palastes beherbergen die juwelenbesetzten "Choerten - Graeber" der vorherigen Dalai Lama's und die Wohnraeume des 13. und des 14. Dalai Lamas vermitteln einen recht persoenlichen Eindruck vom Leben im Palast. Diese Raeume beruehren uns dann auch am meisten, obwohl augenfaellig wird, das der Tempel heute eigentlich nur noch eine leer Huelle ist - ein hohles Denkmal als Erinnerung an das, was er einst repraesentierte. Farben, Reichtum, fluessiger Yakbutter, schlurfende, betende Pilger schaffen aber dennoch eine uns fesselnde Atmosphaere.
Wir geniessen die Aussicht ueber die, sich vor uns ausbreitende, Stadt und nehmen dann ein ein Taxi Richtung Norbulinka, dem Sommerpalast des Dalai Lama. Nach einer Staerkung in einem tibetischen Restaurant sind wir bereit Neues aufzunehmen. Der Park ist idyllisch angelegt, die Luft ist frisch und es ist angenehm ruhig. Die vielen Blumen schaffen eine mediterrane Atmosphaere und es gedeihen gar Apfel- und Pfirsichbaeume. Ferienstimmung kommt auf. Die Raeume des jetzigen Dalai Lama's sind noch genauso, wie er sie verlassen hat und erlauben uns daher einen sehr persoenlichen Eindruck. Wir wussten nicht, dass der Dalai Lama ein Piano besitzt und von der indischen Regierung eine Musikanlage geschenkt bekam. Unheimlich ist eine Uhr, die stehenblieb, als der Dalai Lama floh.
Wir besichtigen noch andere Palaeste und geniessen das angenehme Klima, dann gehts zurueck zum Hotel. Zum Abendessen lassen wir uns indisches Essen und tibetisches Bier schmecken.



Tag 5, 28. 08.2009

Wir treffen Gyamtso und laufen zum Jokhang-Tempel, welchen wir von aussen bereits kennen. Als einzige bezahlen wir Eintritt und werden dann an den unzaehligen, schlangestehenden Glaeubigen vorbeigeschleust. Drinnen empfaengt uns eine ehrfuerchtige Atmosphaere. Butterlampen brennen und erhellen die dunklen Raeume ein wenig, der Duft der Insenzen erfuellt die Luft und das Gemurmel der Betenden ist allgegewaertig. Alte Menschen an Stoecken durchwandern die Raeume, Pilger, die von weit her zu kommen scheinen knien nieder, Babys werden mit der Stirn an die hinter Scheiben stehenden Heiligfiguren gedrueckt. Die Bedeutung dieses Tempels fuer die Tibeter ist deutlich zu spueren, ihre Demut zu sehen. Die Erklaerungen Gyamtso, der Reichtum, die Farben, die Duefte sind beeindruckend. Richtig bewegend sind jedoch die Menschen und ihre offen gelebte Religion.
Vom Dach geniessen wir dann den Blick ueber die Stadt und den Potala-Palast. Das Wetter ist nicht allzu schoen, doch die vielen Wolken schaffen eine mystische Atmosphaere. Mit der Zeit wird es richtig kalt und wir nehmen den, von Moenchen offerierten, Tee gerne an. Dann schlendern wir durch die Barkhor-Street und koennen uns der Schoenheit der sich wiegenden Menschenmasse und ihrem Sog genauso wenig entziehen wie alle anderen. Der "Kora" (Pilgerrundweg) verlaeuft um die Aussenanlagen des Tempels und wird im Uhrzeigersinn begangen, ohne Zweifel besitzt er eine spirituell-mystische Anziehungskraft.



Am Nachmittag besuchen wir das Kloster Sera und die debatierenden Moenche. Sie haben sich alle im Garten des Klosters versammelt und wurden in Befrager und Anwortgeber unterteilt. Der Befrager stellt dem am Boden sitzenden Moench eine philosophische Frage, welche dieser moeglichst exakt beantworten muss. Der Fragesteller zeigt mit verschiedenen Klatschbewegungen an, wie gut, oder eben nicht, die Antwort war. Dabei wird durchaus auch gelacht und es ist interessant dem Geschehen beizuwohnen. Wir haben das Gefuehl, Teil etwas Speziellem zu sein.
Mit Russ lassen wir uns dann von einem Moench die Nase schwarz anmalen, dies soll uns Sicherheit bringen, jedoch nur wenn wir das Schwarz bis zum naechsten Morgen nicht abwaschen. Was wir probt einhalten, auch wenn uns alle anlachen, wir brauchen Sicherheit!



Tag 6, 29. 08. 2009

Unser Fahrer Bopola erwartet uns puenktlich, von Gyamtso ist jedoch weit und breit nichts zu sehen... Ein paar Minuten spaeter kommt er jedoch mit einer Fahrradrischka angebraust und entschuldigt sich herzlich. Kein Problem, jetzt aber los! Wir verlassen die summende Stadt auf dem Friedship-Highway und vor unseren Augen erstrecken sich weite, goldene Kornfelder, herbstliche Baeume und traditionel-tibetische Lehmhaeuser. Wir fahren einem Fluss entlang, welcher unzaehlige Seitenarme hat und eine riesige Flaeche beansprucht. Auf einer Anhoehe, welche mit unzaehligen Gebetsfahnen geschmueckt ist halten wir und lauschen den Erklaerungen unseres Guide's. Hier werden Flussbestattungen durchgefuehrt. Tatsaechlich ist die spezielle Atmosphaere spuerbar und wieder im Auto nutzen wir die Gelegenheit mehr ueber den Brauch zu erfahren.
Die Landschaft wird nun immer steiniger, wir klettern hoeher und hoeher, was sich in Kopfschmerzen bemerkbar macht. Die atemberaubende Landschaft lenkt uns jedoch ab. Schliesslich kommen wir auf der Passhoehe an, soweit wir sehen koennen nur schneebedeckte Gebirgszuege. Auf der anderen Seite bettet sich ein See in allen erdenklichen Tuerkistoenen in die karge Landschaft ein: der Yamdrok-Tso-Lake. Wir sind verzaubert, schiessen Fotos und koennen kaum atmen. Auf der anderen Seite gehts fast genauso lange wieder hinunter, wir beruehren das Wasser des als heilig geltenden Sees und sind ueberrascht, dass er nicht kaelter ist. Nach einem maessigen Mittagessen bezwingen wir wieder ein paar Huegel und kommen am blendend-weissen Kharola-Gletscher vorbei, welcher sich bis auf 7000 Meter erstreckt und eine betraechtliche Flaeche einnimmt.
In Gyantse besteigen wir die Kumbum - Choerten (10 000 Bilder - Stupa), die groesste "Choerten" in Tibet, welche gemaess buddhistischer Tradition aus 9 Etagen und 108 Raeumen besteht. Wir betrachten die wundervollen Wandzeichnungen und geniessen die sich uns bietende Sicht ueber Stadt und weites Land.
Auf dem Weg nach Shigatse faellt uns ein weiterer knalltuerkis See auf und Felsen, welche ausgewaschen aussehen, was zu intressanten Licht - Schattenspielen fuehrt. Wie bereits in Lhasa werden wir auch hier freundlich begruesst und insbesonder Kinder winken uns zu. In Shigatse beziehen wir unsere Zimmer im freundlichen Tenzin-Hotel und begeben uns dann auf Shoppingtour. Auf dem Dach der Welt wollen wir Gebetsfahnen aufhaengen mit allen Namen unserer Lieben. Wir kaufen deshalb ein 10-ner Pack und ermaerten einen anstaendigen Preis.



Tag 7, 30.08.2009

Zum Zmorge gibts heute Tsampa (Gerstenmehl, welches mit Yakbutter und Yakbuttertee vermischt wird), zuerst muessen wir uns unser Essen aber erarbeiten. Die Technik braucht etwas Uebung, doch Gyamtso zeigt uns, wie perfektes Tsampa auszusehen hat. Nach diesem klebrigen Spass gehts mit uebervollen Magen weiter. Im Kloster Tashilunpo, Sitz des Panchen Lama und eine der sechs grossen Institutionen der Gelbmuetzenschule der tibetischen Kultur, staunen wir ueber die 27 Meter hohe Statue des Jampa- Buddhas und das prunkvolle Grab des Panchen Lama. Zurueck auf der Strasse. Gelbe Rapsfelder leuchten in der Sonne und hart arbeitende Bauern durchpfluegen die Felder. Fast alles wird von Hand ausgefuehrt, ein Pflug, die Hilfe eines Tieres, Muskelkraft und Zeit. Im Auto hoeren wir tibetische Musik und Gyamtso erzaehlt uns ueber das Leben in Tibet, ueber die Willkuer der Chinesen, welcher sie ausgeliefert sind und ueber die Benachteiligungen. Die Erzaehlungen uebertreffen alles, was wir bereits wussten, wir fuehlen uns betroffen und ohnmaechtig.
In einem kleinen Dorf essen wir in einem chinesischen Restaurant, das Essen schmeckt gut und doch bringen wir fast keinen Bissen runter. Eine grosse Schar Menschen allen Alters bettelt um unsere Aufmerksamkeit, sie alle wollen Geld, Essen oder uns etwas verkaufen. Als wir sie auffordern das Essen zu nehmen, verschwindet alles innert Sekunden in einem Plastikbeutel und auch die verteilen Bleistift und Suessigkeiten finden reissenden Absatz.
Verlief die Fahrt bisher zuegig und ohne Probleme, so muessen wir uns auf einem Pass in Geduld ueben. Die Strasse wird neu geteert und alle Durchkommenden muessen warten. Wir nutzen die Pause und unterhalten uns mit zwei Bikern, welche den Friendship-Highway von Lhasa nach Kathmandu unter die Raeder nehmen. Respekt! Weiter gehts ueber die noch dampfende Strasse, immer Richtung dem hoechsten Berg der Welt. Kleine und kleinste Doerfer erwecken unser Interesse und die Strasse wird immer holpriger. Bereits dunkelt es ein, doch es ist noch genug hell um ihn zu sehen: da ist er, der schneebedeckte, im goldenen Abendlicht glaenzende Qomolangma-Berg, der Mount Everest. Ploetzlich verstehen wir den Zauber um diesen Berg und sehen ehrfuerchtig zu ihm auf.



Im warmen Zelt essen wir eine dampfende Nudelsuppe und fuehlen uns geborgen. Wir spielen das Sheepdung-Spiel, lachen viel und spueren die Muedigkeit nicht mehr. Und wir sind stolz uns auf 5200 Meter auch ohne Medikament wohlzufuehlen.



Tag 8, 31. 08. 2009

Fruehmorgens, als es noch dunkel und die Berge in Nebel gehuellt sind, brechen wir bei eisiger Kaelte auf und machen uns auf zum Everest. Neinei, nur zum Basislager, welches 4 Kilometer oberhalb unseres Uebernachtungsplatzes liegt, doch diese 4 km haben es in sich! Nachdem wir geduldig die Kaelte ertragen haben, lichten sich die Wolken und wir haben freie Sicht auf den Berg aller Bergen. Wir fuehlen uns gesegnet, so viel Glueck zu haben und gar zweimal einen Blick auf das Dach der Welt zu erhaschen (Der Gipfel ist meist in Wolken gehuellt. Chinesische Touristen verbringen Tage hier, nur um dieses Spektakel zu sehen). Nachdem wir unsere Gebetsfahnen aufgehaengt haben, verlassen wir gluecklich und von Sonnenstrahlen gewaermt diesen schoenen Ort.



Der Rueckweg ueber die kurvenreiche, holprige Passstrasse ist diesmal muesam und wir klatschen Beifall als Bopola diese Herausforderung gemeistert hat. Weiter gehts auf geteerten Strassen, wir erspaehen Kinder, welche in Tuempeln badeten und sich nun in der Sonne trocknen lassen, farbig geschmueckte Pferdekarren, viele schoene Lehmhaeuser mit integriertem Stall und Gersten erntende Frauen. Zahlreiche Kontrollposten wollen passiert werden und wir nutzen die Gelegenheit die wartenden Kinder mit Bleistiften zu versorgen, welche sie gierig an sich reissen. Am Abend geniessen wir eine warme Dusche im Tenzin Hotel, eine wuerzige, tibetische Nudelsuppe im Touris - Restaurant und die Gesellschaft von Chris und Frances.



Tag 9, 01. 09. 2009

Bereits befinden wir uns auf dem Rueckweg nach Lhasa. Noch einmal lauschen wir Frances Versuchen tibetisch zu lernen, noch einmal saugen wir die urspruengliche, wilde Landschaft auf, rufen uns die sphaerischen Hoehen in Erinnerung und denken dankbar an die schoene Tour zurueck. Die Zeit vergeht im Fluge und schliesslich haben wir auch den letzten Kontrollposten puenktlich durchquert. Der Anblick des Potala-Palast ist noch immer beeindruckend und unser Zimmer im Kolsang Flower Inn unveraendert schoen. Noch einmal schlendern wir durch die Barkhor-Street, geniessen die Freundlichkeit der Menschen und versuchen deren Schoenheit auf Bilder zu bannen. Wir kaufen dieses und jenes, nicht ohne vorher zu handeln und essen einen letzten Snack in unserem Lieblingsrestaurant.
Am Abend laden wir unsere Begleiter ins beste Restaurant der Stadt ein, stossen auf unsere eindruekliche Tour an und schlemmen richtig. Spaetabends besuchen wir eine tibetische Sing- und Tanzshow, welche den kroenenden Abschluss unserer Tour bildet.





Tag 10, 02. 09. 2009

Obwohl wir spaet ins Bett kamen und es noch fruehmorgens ist, kommen Frances und Chris mit uns fruehstuecken, ein letztes Mal Tashi 1. Uns ist wehmuetig zumute, Geschenke und Adressen werden ausgetauscht, Plaene furs Wiedersehen geschmiedet. Eine letzte Umarmung und weg sind wir. Die Fahrt zum Flughafen erweist sich als Spiessrutenlauf: es hat Stau, eine Strasse wird der Erneuerung wegen kurzerhand gesperrt und hohe Offizielle von China erkaempfen sich freie Fahrbahn. Schliesslich sind wir jedoch rechtzeitig da. Auch das Verabschieden von Gyamtso faellt herzlich aus und auch hier hoffen wir auf ein Wiedersehen. Unser Flugzeug ueberfliegt das gelobte Land. Tibet- so schoen, so traurig, so eindruecklich.








@Mami ond Papi: Danke, foer eui Nochrechte ond Komplimaent, freued eus emmer sehr oepis us de Heimat z ghoere. Mued semmer aber woerkli noni ond mer gnuesseds e volle Zueg, s esch alles so spannend. Aber notuerli maengisch au schwer. scho maengisch hette mer gern gholfe oder oepis onternoh, haend aber ned gwoesst wie ond eus drom so machtlos gfuehlt, insbesondere in Tibet.. Eus werd woerkli jede Tag vor Auge gfuert, wie privilegiert mer send, ned nor jetzt of de Reis, au em Alltag. Hoffe, dass semmer eus au no bewosst, wenn mer zrogg send.
Vietnam esch bes jetzt wondervoll, s Aesse, di froendliche Luet ond die schoen Landschaft.
Alles Liebe ond e gueti Ziit
Sabine+Andy
      
Liebi Tochter,liebe Andy.Das esch aber schön,dass e gebetsfahne in Tibet flatteret für eus!Mer lueged mängisch au en himmel und dänked:was machet`s ächt grad?Es schiint euch jo sehr guet z`goh und no gar ned müed vo dene vele iidrück.Han au veli iidrück met gnoh vo dütschland,ben au ganz erfüllt im moment.Schriibsch so schöni brecht Sabine,und au die föteli Andy,danke vellmol!alles liebi wiiterhin euch zwoi.mami mehmann
      
Hallo ehr zwee Wältebummler. Es isch wie d'Lotti schriebt. Au ich be fasziniert vo eure bricht und von dene idrückliche Föteli. Joh mer Europäer choönd Eus schlächt vorstelle, was die arme Lüt in Tibet alles müend erdulde. Sie händs nöd eifach, mehr händs so vehl liechter und sind wahrschinelich glie ned glücklicher. Au ich han de Bricht müessed z'End läse. Gnüssed Vietnam. Papi Mehmann - be eus isch alles tipp topp mehr gnüssed en warme Spotsummer.
      
@Lotti Hoi `Mami Lotti` Danke velmol. Mer gaend ois mueh dech/oich wiiterhen gueti Brecht zlevere :-) En Gruess us Sa Pa, Vietnam
Sabine ond Andy
      
Sehr eindrücklich. War richtig an den Bildschirm gefesselt. Musste immer weiter und weiter lesen.Danke euch ganz herzlich für die spannenden Berichte. Macheds wieterhin so guet! Vel Glöck! Mami Lotti